GUSTOREGIO

EU-Landwirtschafts-Vision rückt Gerechtigkeit in den Fokus

Die heute veröffentlichte Vision der Europäischen Kommission zur Landwirtschaft und Ernährung in der EU mit dem Titel „Gemeinsam einen attraktiven Landwirtschafts- und Ernährungssektor für zukünftige Generationen gestalten“ enthält aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. richtige und wichtige Ansatzpunkte, um die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) endlich gerechter und ökologischer zu machen.

Datum: 02.19.2025, Autor: PM ABL eV.

„Die Vision gibt einer gerechten Vergabe der Agrargelder sowie einer Verbesserung der Stellung von Bäuerinnen und Bauern am Markt eine hohe Bedeutung und setzt damit richtige und wichtige Prioritäten. Gleiches gilt für die Stärkung der Jugend und den Fokus darauf, dass die Fördergelder der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik zukünftig an konkrete Gemeinwohlleistungen gebunden werden müssen, wie es auch die Zukunftskommission Landwirtschaft in Deutschland und der Strategische Dialog auf EU-Ebene empfiehlt. Gleichzeitig steht die Ausrichtung der Agrarpolitik auf eine globale Wettbewerbsfähigkeit, die in der Vision immer wieder deutlich betont wird, klar im Widerspruch zu den genannten sozialen und ökologischen Zielen. Die Europäische Kommission, Kommissar Hansen und alle weiteren europäischen Institutionen werden sich letztlich daran messen lassen müssen, ob Dinge wie eine schrittweise Ausweitung des Budgets für die Öko-Regelungen, eine degressive Gestaltung aller Agrarprämien oder eine generelle Vertragspflicht in der Gemeinsamen Marktordung endlich europaweit verbindlich umgesetzt werden oder nicht.“

Ilchmann ergänzt zum Ernährungsteil der Vision:

„Der Ernährungsteil der Vision kommt deutlich zu kurz. Ernährung und Landwirtschaft müssen sehr viel stärker zusammengedacht und zusammen reguliert werden als bisher. Um viele und vielfältige Höfe zu erhalten, wie es die Gesellschaft wünscht und braucht, ist auch der Erhalt von vielen kleinen handwerklichen Bäckereien und Metzgereien notwendig.  Eine intakte regionale Ernährungsinfrastruktur ist systemrelevant für krisenfeste Ernährungssysteme.“